31 Okt. 23 – Mehr er-LAUB-en
31. Oktober 2025
Mehr er-LAUB-en
Der Oktober geht zuende und verschenkt gerade ein paar sonnige Tage, die das gelb und rot leuchtende Herbstlaub wundervoll erstrahlen lassen. Viele Zweige hängen noch voller Blätter, aber sobald ein kräftiger Windstoß durch das Geäst fährt, stieben sie davon wie ein Funkenregen.
Bei vielen Menschen löst das hektische Betriebsamkeit aus: Das Laub muss weg! Jein. Im Teich sollte tatsächlich nicht so viel davon landen, da kann ein Laubschutznetz plus Schwimmer sinnvoll sein. Bei meinem probiere ich noch, ob es auch das regelmäßige Abfischen mit dem Kescher tut. Die Datensammlung dieser Studie läuft noch. Auch von Treppen und Wegen sollte Laub entfernt werden, weil feuchte Blätter zu einer matschig-rutschigen Angelegenheit werden können. Ich feiere jeden, der sie zusammenkehrt und nicht herumbläst oder einsaugt – und das nicht nur, weil der Welt dadurch dieses nervige Geheule erspart bleibt. Zwischen den Blättern leben viele Kleinlebewesen, die diese grobe Behandlung nicht überleben. Wegen ihnen sollte Laub auch möglichst nicht in der Biotonne entsorgt werden, zumal das eine echte Verschwendung wäre.
Stattdessen darf es unter Bäumen, Sträuchern, Hecken und Stauden verteilt werden. Da macht sich Laub, das anderswo lästig ist, richtig nützlich: Es schützt den Boden vor Frost und winterlicher Austrocknung und liefert ihm nach und nach wertvolle Nährstoffe. Und alle kleinen Krabbler, die beim Kehren mit eingesammelt wurden, bleiben am Leben und können früher oder später einem anderen Wesen als Futter dienen. Weil Laub wertvoller Dünger ist, muss es von Magerbeeten allerdings abgesammelt werden, sonst bekommen die Wucherpflanzen zuviel Power.
Ansonsten darf man sich entspannen: Wer keinen kurzgeschorenen Rasen hat, sondern eine Wiese mit etwas höher stehendem Gras, braucht die fallenden Blätter nicht abzurechen. Da liegt das Laub meist locker genug auf, um nicht zu faulen und somit auch keinen Schaden anzurichten. Die Blätter bleiben trocken genug, um ein Winterquartier richtig gemütlich zu machen, wie sie zum Beispiel von Igeln gebaut werden. Zudem finden Amseln und andere Vögel den ganzen Winter über Insekten und Spinnen in den geschützten Hohlräumen unter dem Laub – Nahrung, die dann knapp ist.
Vielleicht lässt sich ja auch in einem Garten mit Rasen ein Eckchen schaffen, wo man es er-laub-en kann, dass Blätter einfach liegen bleiben. Abgerechtes Laub entweder auch unter Gehölzen und Stauden ablegen oder zu Haufen formen und mit Ästen und Reisig vor Wind schützen. Noch besser funktionieren Gitterbehälter aus Metall oder Holz, und sofern sie unten offen und damit für Tiere wie den Igel zugänglich sind, helfen auch sie, dass alle gut über den Winter kommen.
