20 Apr. 13 – Alles für die Erdbeeren
20. April 2025
Alles für die Erdbeeren
Es sieht tatsächlich so aus, als würde das was werden mit meinem neuen Erdbeerbeet! Ende Februar habe ich 54 sogenannte „Frigos“ bekommen, das sind wurzelnackte Erdbeerpflanzen. Sie werden in der kalten Jahreszeit aus der Erde geholt, das Laub gestutzt und bis zum Verkauf gegebenenfalls bei leichten Minustemperaturen gelagert.
Um ehrlich zu sein: Es brauchte viel Vertrauen, um zu glauben, dass diese kümmerlichen Dinger, jeweils zu sechst in Plastiktüten gepackt, wirklich noch in diesem Jahr Früchte tragen werden. Aber so lautete das Versprechen, das mich die Bestellung hatte machen lassen.
Denn mein Mann und ich sind verrückt nach Erdbeeren, eine Saison ohne wäre ein Drama. Doch im vergangenen Sommer war die Ausbeute meiner Beete enttäuschend. Das lag sicher auch an dem verregneten Frühjahr, aber den Abwärtstrend gab es im Jahr davor auch schon. Immer wieder habe ich gehört, dass man Erdbeeren nicht so lange an der gleichen Stelle stehen lassen soll, aber ohne richtige Erklärung. Neulich habe ich gelesen, dass sie Stoffe in den Boden abgeben, die wachstumshemmend auf konkurrierende Pflanzen wirken und irgendwann auch für sie selbst nicht mehr gut sind. Wenn das stimmt, wieso breitet sich das kriechende Fingerkraut dann so munter auf der Fläche aus?
Wie auch immer: Offenbar braucht der Acker eine Pause von Erdbeeren, also habe ich auf der Fläche, die mal als Blumenwiese gedacht war, ein ganz neues Beet angelegt. Aus Zeitmangel konnte ich nicht den üblichen Weg gehen: Bewuchs entfernen, Boden vorbereiten, gegebenenfalls düngen, Ableger oder Containerpflanzen setzen und sie bis zum nächsten Frühjahr schön einwachsen lassen.
Stattdessen habe ich die bei der Anlage der Blühflächen (siehe Blog 01) angefallenen Grassoden mit dem Bewuchs nach unten auf eine kurzrasierte Fläche gelegt, das ganze mit Karton abgedeckt und über den Winter ruhen lassen. Die Methode ist nicht perfekt, hat aber gut genug funktioniert, um mir mit überschaubarem Aufwand eine nutzbare Fläche zu liefern – nur noch einmal gut durchhacken und übriggebliebene Wurzeln entfernen. Ich wusste, dass da immer wieder was von unten hochkommen würde und gejähtet werden muss, aber das ist ja sonst auch nicht anders.
Auf sieben Reihen mit Platz für je acht Pflanzen brachte ich – ganz nach Anleitung – noch im Februar die drei Sorten Frigos in die Erde und deckte den Boden mit Wollvliesen ab. Als dann mehrere Frostnächte kamen, wurde ich unsicher und fand die Info nicht mehr. Im Internet hieß es, man könne Frigos ab April pflanzen… Wie auch immer: Eine Sorte scheint sich noch (?) nicht ganz wohl zu fühlen, die meisten der Frischlinge sehen jedoch inzwischen recht proper aus und haben auch Blüten oder sogar schon Fruchtansätze. Mögt ihr köstliche Beerlis hervorbringen!

Oben: Die Erdbeerpflänzchen sehen prima aus, finde ich.
Unten: So kamen die Frigos bei mir an.


Das neue Beet in der Vorbereitung.