06 – Vögel im Winter 2
Webseite von Autorin und Journalistin Kirsten Segler. Biografie, Bücher, Artikelauswahl, Kontakt. Aktuelles Projekt zu aktivem Artenschutz.
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06 – Vögel im Winter 2

19. Januar 2025

Vögel im Winter 2

Wundervoller Zeitvertreib beim Telefonieren mit meiner lieben Freundin Elke: Dem Treiben der Vögel im Garten zugucken. Genau: die Elke aus meinem Buch, die hauptberuflich Menschen darin unterstützt, zu tieferen und heilsamen Verbindungen mit der Natur, mit anderen und mit sich selbst zu finden. Unbedingt mal bei Circlewise (circlewise.org) vorbeischauen, die Kurse sind wirklich lebensverändernd und die Inhalte meiner Ansicht nach genau das, was die Welt gerade am dringendsten braucht.

Zu meinem Entzücken herrschte wieder überall wildes Geflatter: Im „Efeubaum“, bei den herumliegenden und noch hängenden Äpfeln, den Hagebutten, im Laub am Boden, an den Wasserstellen (wichtig bei Frost!) und bei den Futtersäulen. Das neu angeschaffte Häuschen für Fettfutter, das auch Rotkehlchen gerne mögen, wird jetzt endlich auch genutzt, wenn auch noch zögerlich. Dem Buch über das richtige Vogelfüttern zufolge ist es nicht ungewöhnlich, dass neue Futterstellen eine Weile brauchen, bis sie angenommen werden. Der Inhalt ist jedenfalls vom allerfeinsten: In der Mitte lassen sich fettige Haferflocken, Körner und Rosinen picken, an den Seiten stecken sogenannte Energiekuchen in gitterartigen Haltern: Erdnussfett mit verschiedenen darin eingeschlossenen Leckereien, darunter sogar getrocknete Würmer.

In Elkes Garten steht ein Buchs (Buxus sempervirens) bei den Amseln hoch im Kurs. Der Busch wird kaum beschnitten, so dass er sehr ausdauernd geblüht hatte, ständig von Wildbienen belagert war und nun lauter kleine schwarze Beeren als Futter bietet. Es gibt anekdotische Berichte, wonach nur selten oder gar nicht beschnittener Buchs offenbar weniger vom Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) befallen wird – auch wenn dieser eingeschleppte Kleinschmetterling in der Gegend so häufig ist, dass seine Raupen rundum andere Buchsbüsche kahl fressen. Kann das wirklich mit der Schnitthäufigkeit zu tun haben? Meine bisherigen Recherchen und Nachfragen im Gartenforum stützen diese Annahme nicht. Aber: Wenig geschnittener Buchs, der blühen und fruchten darf, findet sich eher in naturnahen Gärten mit vielen Vögeln – und für die sind Raupen 1a-Proteinfutter. Ein Befall wird also auf natürliche Weise ausgebremst.

Buchsbaum mit Blüten.

Die Bilder oben zeigen einen der Energiekuchen, in dem die eingeschlossenen Mehlwurmlarven sogar erkennbar sind. Am Futterhäuschen (unten) lassen sie sich rechts und links in ein passendes Gitter schieben. In der Mitte ist streubares Futter mit gefetteten Haferflocken, Rosinen und Körnern untergebracht, die von beiden Seiten gepickt werden können. Ebenfalls zu sehen: einer der Erdnussspender, die einstmals für Wäscheleinen gedachte Stange, und dahinter der mit Efeu zugewachsene Apfelbaum, der den Vögeln auch im Winter mit seinem dichten Bewuchs Schutz bietet.